• Neustraße
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  • Andere Straßenseite: Wohnhäuser Hoffmann, Jaspert, Garten, Feidieker
    Andere Straßenseite: Wohnhäuser Hoffmann, Jaspert, Garten, Feidieker
  • Neustraße in Blickrichtung Süd zur Stadtmitte hin. Nach Neubau des alten Aldis auf der Gartenstraße (heute Fitness-Studio) wurde die Kirmes in den 1980er Jahren zum Lambertiplatz verlegt.
    Neustraße in Blickrichtung Süd zur Stadtmitte hin. Nach Neubau des alten Aldis auf der Gartenstraße (heute Fitness-Studio) wurde die Kirmes in den 1980er Jahren zum Lambertiplatz verlegt.
  • Bild ohne Kirmes
    Bild ohne Kirmes

Die Neustraße – Ostgraben – Gartenstraße

Die Neustraße -Ostgraben – Gartenstraße

Die Neustraße erfuhr seit ihrer Anlage im Jahre 1806 zahlreiche Namensänderungen. Die neue Straße war nach dem Großbrand anno 1806 neu entstanden. Die Anlage führte durch zahlreiche Gärten, u. a. durch Bußmanns Garten. Zuerst wurde sie als „Remisenstraße“ benannt. Die Remise ist ein Wirtschaftsgebäude, das in der Regel an der rückwärtigen Grundstücksgrenze für Fahrzeuge oder Geräte errichtet wurde. Die Remisenstraße wurde 1852 in Neustraße umbenannt.

Mit der Anbindung an die Gartenstraße (im Hintergrund) zur Eröffnung des Bahnhofes und der Westdeutschen Landeseisenbahn im Jahr 1903 erfuhr die Neustraße eine enorme Aufwertung.

1933 wurde die Neustraße als einer der ersten Entscheidungen der Nazis in Adolf-Hitler-Straße umbenannt. Gleich nach Kriegsende erfolgte dann die Rückbenennung in Neustraße. Ein weiterer „historischer Augenblick“ auf der Neustraße ist weiter südlich in Richtung Stadt zu sehen.

Wir sehen auf dem Bild die Neustraße (nördlicher Teil - östliche Seite) Anfang der 1960er Jahre. Bei genauerer Betrachtung stellt man fest, dass sämtliche Gebäude auf dem Bild 2019 noch erhalten sind.

Von rechts nach links:
Zusehen ist die ehemalige Spar- und Darlehenskasse, diese ist 1968 als Volksbank an die Kirchstraße umgezogen. In dem Gebäude war später eine Teestube untergebracht, die als beliebter Treffpunkt der alternativen Szene in Sendenhorst galt. Später war hier das Diözesan-Büro der DPSG – Deutsche Pfadfinderschaft St. Georg – untergebracht.

Es folgt der Ostgraben.
Die ehemaligen Stadtgräben (Außen- und Innengräfte), sowie die Wallanlage wurden erst Ende des 18. Jahrhunderts zugeschüttet bzw. „geschleift“ und bebaut. Ein Stück ehemaliger Stadtwall ist noch erhalten, der Judenfriedhof an der Ostenpromenade (ca. 300 Meter in die Promenade rechts).
Als nächstes Haus Börger mit dem Elektrogeschäft Josef Linnemann. Linnemann errichtete 1958 einen Neubau auf der anderen Straßenseite (heute Imbiss) und betrieb dort sein Geschäft.
Im 2. Weltkrieg war im Haus Börger eine Wäscherei untergebracht. Hier befindet sich der neue „Historische Augenblick“ - die Elektrische Versorgung hat sich ebenfalls grundlegend geändert, wie man u.a. an der Laterne erkennt. Es folgt eine Litfaßsäule, die bis in die 1980er dort stand, dann der Eingang Osten-Promenade.

Folgt man dem Eingang der Promenade in Richtung Osten, so gelangt man zum einzigen erhaltenen Stück Stadtwall, der „Wibbsenwall“. Hier liegt der erhalten gebliebene jüdische Friedhof, der im Jahr 2015 wieder der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurde.
Erklärung Wibbsenwall: In dem Sand, aus dem der Wall bestand, befanden sich zahlreiche Löcher, in denen die Wespen ihre Nester bauten. Die Löcher waren durch Sendenhorster gegraben worden, die sich hier am Sand bedient hatten.

Links neben dem Eingang zur Promenade findet sich der Kiosk von Willy Blechschmidt. Der fast legendäre Tabak- und Zeitschriftenhändler betrieb hier bis in die 1970er bereits sein 2. Geschäft. Das Erste betrieb er mit seiner Schwester Emma Walter (Kurzwaren, zuletzt Oststraße, heute Geschermann) am Eingang der Neustraße [Standort Nr. 1] bevor er zur Nordstraße zog. Dort zuerst auf die Westseite [Standort Nr. 3] und dann auf die Ostseite [Standort Nr. 4]. Der Ruf basiert auf der immer noch in Sendenhorst bekannten Aussage: „Bei Willy gibt es alles, und das war auch so!“ Tabakwaren, Spielzeug, Zeitschriften und viele Kindheitserinnerungen verbinden sich mit W. Blechschmidt!

Andere Straßenseite: Wohnhäuser Hoffmann, Jaspert, Garten, Feidieker

Auf der linken, westlichen Straßenseite Thünenkötter (Im Bild vorletztes Haus) steht das einzige Haus, dass auf der Außengräfte (Gräfte = ehemaliger äußerer Stadtgraben) errichtet worden wurde. Bis auf die Ausfallstraßen und dieses Teilstück an der Gartenstraße entlang bis zur Nordstraße, bildet der gesamte Promenadenring um Sendenhorst einen vollständigen Grüngürtel.

Im Hintergrund ist Geipings Wiese zu sehen. Bis Mitte der 1980er Jahre war hier der Kirmesplatz. Die Kirmes zog sich über die Gartenstraße bis zum Bahnhof und einige der Buden standen auch bis hier auf die Neustraße.

Bilder unten: Neustraße in Blickrichtung Süd zur Stadtmitte hin. Nach Neubau des alten Aldis auf der Gartenstraße (heute Fitness-Studio) wurde die Kirmes in den 1980er Jahren zum Lambertiplatz verlegt.

Bild ohne Kirmes

(Text: Christian Hölscher)

 

 

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